Echte Walnuss

 Juglans regia

Wann genau die Walnuss nach Bayern kam, konnte nie so genau geklärt werden. Fakt ist aber, dass sie heute in jedem Dorf zu finden ist und sich nicht nur als Nusslieferant, sondern auch als Zierbaum größter Beliebtheit erfreut. Sie wächst zügig, allerdings nur ca. 60 Jahre lang – dann beginnt sie langsam abzusterben, Bäume älter als 150 Jahre sind eine Seltenheit.

Der Baum bildet eine weit ausladende, kugelförmige Krone, wird freistehend aber nicht höher als 20 m, was ihn neben höher wachsenden Waldbäumen häufig gedrungen erscheinen lässt.

Unter den heimischen Laubhölzern sticht der Baum dadurch heraus, dass er als letzter Blätter bekommt. Es handelt sich dabei um 30 bis 40 cm lange gefiederte Blätter, die in Gruppen von zwei bis sechs Exemplaren an den jungen Trieben sitzen. Vom Laien könnten sie mit denen der Esche verwechselt werden, sie sind aber kräftiger gebaut, in einem wärmeren Grünton gefärbt und bestehen aus weniger, dafür größeren Fiederblättern. Beim Zerreiben verströmen die Blätter ein würziges Aroma. Bei älteren Bäumen können sie manchmal leicht gezähnt sein; die Gründe hierfür sind nicht näher erforscht.

Im jungen Alter ist die Rinde des Walnussbaums aschgrau und glatt, im Alter wird sie rissig und dunkelt zumeist nach.

An die Nährstoffe des Bodens stellt der Baum relativ hohe Ansprüche, er gedeiht dabei am besten auf ton- und lehmhaltiger Erde. Er hat ein großes Lichtbedürfnis, ist sehr empfindlich gegen Spätfrost und meidet Höhen über 700 Metern.

Diese hohen Ansprüche sowie der stets verästelte und breitkronige Wuchs dürften wohl der Hauptgrund sein, dass die Walnuss kaum forstwirtschaftlich angebaut wird. Ihr Holz ist nämlich sehr hochwertig und findet Verwendung als Bodenbelag oder zur Möbelherstellung, aufgrund des hohen Marktpreises wird aber in der Regel nur Furnier verarbeitet.

Eine wirtschaftliche Bedeutung hat der Baum dennoch – es dürfte unschwer zu erraten sein, dass die wohlschmeckenden Nüsse der Hauptgrund für den Anbau sind. Sie reifen im frühen Herbst in großer Zahl, zwei bis drei Zentner können pro Baum geerntet werden.

Oft werden ganze Walnussplantagen angelegt, besonders in den Vereinigten Staaten, von wo mittlerweile auch ein großer Teil der hierzulande verkauften Nüsse importiert wird.

Walnüsse können in vielfältiger Form verarbeitet werden, zum Beispiel zu Öl und Schnaps oder als Geschmackszutat in Eis, Kuchen, aber auch Käse. Aus gesundheitlicher Sicht ist der Verzehr durchaus zu empfehlen: Wie alle Nüsse enthält die Walnuss viel Fett, allerdings in Form ungesättigter Omega-3-Fettsäuren. Zudem dient sie als Quelle vieler Vitamine und Spurenelemente wie Zink, Kalium, Magnesium und Eisen.

Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst die warmen Gebiete um das Mittelmeer und das Schwarze Meer östlich Italiens bis zum Kaspisee. Heutzutage wird die Walnuss aber in den verschiedensten Gebieten der Welt gepflanzt.